Remote Work und Gehalt: Beeinflusst der Arbeitsort Ihr Einkommen?
Remote Work ist in der Schweiz längst keine Seltenheit mehr. Seit der Pandemie arbeiten immer mehr Menschen regelmässig oder ausschliesslich von zu Hause – teilweise sogar aus dem Ausland. Für viele ist dies die ideale Arbeitssituation: flexibel und bequem. Dennoch gibt es Aspekte, die für Unsicherheiten sorgen. So zum Beispiel die Frage nach dem Einkommen: Hat der Ort, von dem aus Sie arbeiten, Einfluss auf Ihr Gehalt?
Ihr Wohnort als versteckter Gehaltsfaktor?
In den meisten Fällen bleibt der Lohn in der Schweiz gleich, unabhängig davon, ob im Büro gearbeitet wird oder nicht. Auch ein Wohnortwechsel hat keinen Einfluss auf das Gehalt. Wer innerhalb der Schweiz umzieht, beispielsweise von Zürich in eine günstigere Region, muss bei inländischen Arbeitgebern keine Gehaltskürzung befürchten. Hier gilt zu bedenken, dass der Lohn im Gegenzug auch nicht erhöht wird, wenn Sie von einer günstigeren in eine teurere Region ziehen.
Dasselbe gilt für einen Wohnortwechsel ins Ausland. In diesen Fällen ist demnach nicht das Gehalt variabel, sondern die Lebenshaltungskosten, für die Sie an Ihrem Wohnort aufkommen müssen. Arbeiten Sie jedoch für ein internationales Unternehmen, kann es vorkommen, dass das Gehalt an Ihren Standort angepasst wird. In solchen Fällen kann ein Wohnsitz in einer Region mit tieferen Lebenshaltungskosten zu einem geringeren Lohn führen und umgekehrt.
Abgaben und Steuern: Hier können Veränderungen anfallen
Regelung für Schweizer Arbeitnehmende, die bis zu 49,9% im Ausland arbeiten
Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat im Juli 2023 in Zusammenarbeit mit bestimmten EU-/EFTA-Staaten neue Regeln eingeführt. Diese gelten für Personen, die von einem dieser EU-/EFTA-Staaten aus für eine Schweizer Firma arbeiten. Sie können also bis zu 49,9% der Arbeitszeit im Ausland absolvieren, ohne Ihre Sozialversicherungspflicht in der Schweiz zu verlieren. Ihre Abgaben werden weiterhin in der Schweiz bezahlt und Sie sind dadurch in der Schweiz versichert.
Regelung für Schweizer Arbeitnehmende, die 50% oder mehr im Ausland arbeiten
In diesem Fall können Änderungen greifen. Das bedeutet, dass die Sozialversicherungspflicht ins Ausland wechseln kann. Sie zahlen also Abgaben im Ausland und sind daher auch nicht mehr in der Schweiz versichert. Der Bruttolohn bleibt gleich, aber die Abzüge verändern sich, und damit auch das, was am Ende des Monats auf Ihrem Konto übrig bleibt.
Quellensteuer
Arbeitnehmende, die aus dem Ausland für Schweizer Unternehmen arbeiten, geben einen gewissen Prozentsatz ihres monatlichen Gehalts direkt an die Steuerbehörde ab. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Quellensteuer. Diese wird den im Ausland bezahlten Steuern angerechnet, sofern zwischen der Schweiz und dem jeweiligen Land ein Doppelbesteuerungsabkommen besteht.
Ort, Job, Lohn: Das Zusammenspiel im Überblick
Der Arbeitsort spielt zwar in steuerlichen Kontexten eine Rolle, ein direkter Einfluss auf das Gehalt im Sinne von Lohnerhöhung oder Lohnkürzung besteht in den meisten Fällen aber nicht. Das Lohnniveau in der Schweiz ist grundsätzlich hoch und Unternehmen sind bereit, gesuchten Arbeitskräften mit höheren Löhnen und attraktiven Arbeitsbedingungen entgegenzukommen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, ohne Einbusse remote zu arbeiten. Wer diese Möglichkeit hat und nutzen möchte, sollte sich bewusst sein, dass nicht das Bruttogehalt zählt, sondern Abzüge und Lebenshaltungskosten Dreh- und Angelpunkt sind. Schaffen Sie sich also einen Überblick über Ihre Einnahmen und Ausgaben und stellen Sie so sicher, dass Ende Monat keine bösen Überraschungen auf Sie warten.
Arbeiten, wie es zu Ihrem Leben passt
Die Sorge um das Gehalt ist vom Tisch und Sie wissen dennoch nicht, ob Remote Work etwas für Sie ist? Lesen Sie hier die Vor- und Nachteile von Remote, Hybrid oder vor Ort Arbeiten und finden Sie das für Sie passende Arbeitsmodell.
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