Karriereplanung – Wie man das eigene berufliche Glück schmiedet

Veröffentlicht am: 15.11.2022Kategorie: Karriere

Beruflicher Erfolg kommt meist nicht von ungefähr. Wer sich im Arbeits-Dschungel nicht verirren will, sollte sich mit der Planung des eigenen beruflichen Werdegangs auseinandersetzen. Aber passt eine Karriere überhaupt zu den persönlichen Lebensprioritäten? Kann man nur über die steile Karriereleiter beruflichen Erfolg erfahren? Und wie plant man eine Karriere überhaupt? Die meisten Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über diese oder ähnliche Fragen. Die Antworten darauf sind vielfältig und vor allem persönlich, da unser Arbeitsleben unweigerlich mit unserem Privatleben verknüpft ist. Es liegt also grundsätzlich an uns, den Weg zu finden, welcher am besten zu unserer inneren und äusseren Lebenssituation und -einstellung passt. In diesem Artikel stellen und beantworten wir einige wichtige Fragen, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Karriere Schritt für Schritt zu planen und voranzubringen.

Warum sollte ich mir Gedanken über meine Karriere machen?

Der Duden definiert Karriere als „erfolgreicher Aufstieg im Beruf“. Und unter der Bedeutung von Erfolg steht geschrieben: „positives Ergebnis einer Bemühung; Eintreten einer beabsichtigten, erstrebten Wirkung“. Es liegt damit auf der Hand, dass beruflicher Erfolg für jede Person ganz unterschiedlich aussieht. Für die einen bedeutet er, sich in zehn oder zwanzig Jahren in einer Kaderposition wiederzufinden. Für andere geht es primär darum, einer Arbeit nachzugehen, die sie persönlich erfüllt, ohne dabei an die Führungsspitze gelangen zu müssen. Leider haben nach wie vor zu viele Menschen einen Job, der sie nicht zufrieden stellt. Vielleicht haben sie kaum eine andere Wahl, da ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt eher schlecht sind. In den meisten Fällen liegt das Problem jedoch in der nicht vorhandenen Karriereplanung. Man hofft insgeheim auf eine Veränderung, macht aber aktiv nichts dafür. Darum ist es wichtig, sich über die eigene Karriere frühzeitig Gedanken zu machen.

Wann beginne ich mit der Planung?

Die Antwort ist: am besten so früh wie möglich. Es nützt wenig, wenn man eine Ausbildung zur Pflegefachperson macht, aber eigentlich von einer Karriere im Bankwesen träumt. Darum gilt es, sich am besten bereits in der Schulzeit zu fragen, was einem im Beruf wichtig ist und welche Wertvorstellungen man vertritt. Das hilft dabei, den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen. Ist man einmal in der Berufswelt angekommen, sollte die berufliche Situation aber fortlaufend durch Selbstreflektion und durch Evaluation von aussen, zum Beispiel durch den Arbeitgeber oder von Arbeitskolleg:innen, geprüft werden. Sich Rat im privaten Umfeld zu holen, kann dagegen erfahrungsgemäss zu Realitätsverzerrungen führen, da oft zu viele Emotionen mitschwingen. Auch eine gewisse Offenheit gegenüber ungeplanten Chancen erhöht die Wahrscheinlichkeit, auf die eigene Traumkarriere zuzuschreiten und sich nicht in realitätsfremde Ideen zu verrennen. Dabei gilt es zu beachten, dass die vertikale Karriere, also das klassische „Karriereleiterhochklettern“, nur eine von mehreren Möglichkeiten ist. Diese Variante ist vor allem dann sinnvoll, wenn von Anfang an eine Führungsposition angestrebt wird. Ist das Ziel aber eine Karriere als Fachspezialist:in, empfiehlt sich eher eine Spezialisierungskarriere. Diese kann man sich eher wie ein grobmaschiges Gitter vorstellen, in dem man vertikal wie auch horizontal weiterklettern kann. Auf dem Weg nach «oben» kann man so in verschiedenen Bereichen wertvolle Erfahrungen sammeln.

Was soll in meinem Karriereplan stehen?

Bevor Sie sich nun ans Planen machen, ist es ratsam zu wissen, welche Faktoren ein Karriereplan beinhalten sollte. Untenstehend finden Sie eine kurze Liste mit den wichtigsten Punkten. Diese kann Ihnen auch dabei helfen, Ihre beruflichen Ziele immer wieder neu zu validieren:

  • Die Priorität des Jobs gegenüber anderen Lebensbereichen (z.B.. Familie) festlegen
  • Persönliche Werte und Grundsätze im beruflichen Umfeld definieren
  • Eigene Stärken und Schwächen kennen
  • Am Ausbau eigener Fähigkeiten arbeiten (z.B.. Schulungen besuchen oder einen passenden Arbeitgeber suchen)
  • Notwendige Schritte und/oder Veränderungen einplanen (z.B.z. Bsp. WeiterbildungenWeiterbildung)
  • Sich der eigenen Arbeitsweise bewusst sein (z.B.. wann und wo Sie am produktivsten arbeiten)
  • Realistische berufliche Ziele setzen und den Weg zum Erreichen dieser Ziele planen (kurz- und langfristig)
  • Die Arbeitsumgebung bestimmen, welche zu Zielen und Persönlichkeit passt (z.B. KMU oder Grossbetrieb)
  • Etappenziele festlegen (innerhalb von einem, fünf, zehn Jahren)

Diese Liste soll nur eine Stütze sein und ist weder endgültig noch das ultimative Mittel zum Erfolg. Die Planung im Beruf ist, wie die in vielen Lebensbereichen, nur die halbe Miete. Denn es gilt: Ohne Fleiss kein Preis respektive ohne Einsatz und Engagement kein beruflicher Erfolg! Ein guter Karriereplan hilft zwar dabei, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sollte aber niemals einschränkend sein. Denn auch bei der Karriereplanung heisst es allzu oft: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

Welche Fehler können mir bei der Karriereplanung unterlaufen?

Das A und O bei der Karriereplanung ist Ehrlichkeit. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und verfolgen Sie nur Ziele, die zu Ihnen passen. Distanzieren Sie sich also von gesellschaftlichen und/oder familiären Erwartungen. Man läuft schnell Gefahr, unrealistische Ziele erreichen zu wollen, nur um anderen zu gefallen oder fremde Ideen umzusetzen. Es kann auch helfen, eine persönliche Definition zum Begriff Karriere zu verfassen. Wie im oberen Abschnitt bereits erwähnt, ist die Karriereplanung etwas sehr Individuelles und sieht je nach Lebenslauf anders aus. Verlieren Sie sich also nicht im Wirrwarr der unendlich vielen Möglichkeiten, sondern überprüfen Sie regelmässig ihre Ziele. Sind sie nach wie vor realistisch und passend? Wenn nicht, gilt es, gewisse Änderungen der gesetzten Ziele vorzunehmen, um Leerläufen und Enttäuschungen vorzubeugen.

Was, wenn sich mein Karriereziel als Fehler entpuppt?

Natürlich kann sich auch trotz guter Vorbereitung und Planung herausstellen, dass der Traumberuf auf die gewählte Weise nicht ergreifbar ist. Also wenn zum Beispiel der Posten als Führungskraft doch nicht dem entspricht, was Sie sich vorgestellt haben. Diese Enttäuschung erfährt man vor allem, wenn man die eigene Karriere zu statisch plant, also keinen Platz für Unvorhergesehenes lässt. Der heutige Arbeitsmarkt ist hochdynamisch und es gibt für alle Ausbildungsstufen hunderte von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie sollten also zumindest etwas Flexibilität im Karriereplan zulassen und offen für ungeahnte Job-Möglichkeiten und unerwartete Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sein. So werden Sie, wie auch immer Sie Karriere definieren und egal, wie Sie Ihre berufliche Laufbahn schlussendlich anpacken, Ihr ganz persönliches Glück finden.

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