Wie Sie Konflikte in virtuellen Teams lösen können

Veröffentlicht am: 28.04.2022Kategorie: News & Trends

Es gibt vielerlei Gründe, weshalb es in einem Team kriselt. Einige davon werden später noch genauer beleuchtet. Allerdings sind Konflikte in virtuellen Teams noch schwieriger erkennbar, weil die Komponente der persönlichen Begegnung mit der Wahrnehmung der anderen beteiligten Personen und deren Stimmung komplett fehlt.

Deshalb ist es umso wichtiger, die Anzeichen richtig zu deuten und als Vorgesetzter und Führungsperson einzugreifen, den Lead zu übernehmen und dem Team Konfliktlösungsstrategien aufzuzeigen.

Konflikte erkennen

Um es gleich vorwegzunehmen. Konflikte im Team, seien es nun virtuelle oder nicht, gehören einfach zum Arbeitsalltag dazu. Wenn man diese Tatsache so akzeptiert, dann fällt es einem viel leichter damit umzugehen.

Wichtig ist, dass die Firmenkultur auch virtuell spürbar ist und gelebt wird. Die sorgfältige Kommunikation ist in Unternehmungen, die häufig oder fast ausschliesslich online miteinander kommunizieren, noch viel wichtiger als sonst.

Was sind denn nun die Gefahren von Kommunikation in virtuellen Teams?

  • Unpersönliche Kommunikation: Nachrichten können schnell missverstanden oder persönlich genommen werden, da bei ausschliesslich schriftlicher Kommunikation, die Mimik und der Tonfall des Gegenübers fehlen.
  • Unklare Ziele: Unklare Ziele, die zu unnötigen oder unsinnigen Arbeiten führen, erzeugen Frust.
  • Mangelnde Transparenz: Sind Ziele unklar und wird zu wenig offen kommuniziert, entsteht zwangsläufig auch eine mangelnde Transparenz beispielsweise über Arbeitsfortschritte, Probleme oder auch Erfolge. So entstehen Gerüchte und Ängste werden geschürt.
  • Kulturelle Konflikte: Verteilt sich ein virtuelles Team über Landesgrenzen hinweg, steigt sofort das Konfliktpotenzial aufgrund der kulturellen Unterschiede.
  • Überforderung durch rein elektronische und telefonische Kommunikation
  • Erzwungenes Homeoffice, obwohl die Voraussetzungen zu Hause ungünstig sind.
  • Zu wenig Möglichkeiten für ungezwungene Kommunikation – z.B. «Treffen in der Kaffeeküche» etc.

Konflikte angehen

  • Konfliktursachen herausfinden
  • Einzelgespräche per Video mit den betreffenden Mitarbeitern führen
  • Schlichtungsgespräch per Video: Haben Sie die Ursache(n) identifiziert, können Sie die beteiligten Personen zusammenbringen. Im besten Fall persönlich an einem Ort. Falls Sie selbst Teil des Konfliktes oder eigene Interessen im Spiel sind, setzen Sie unbedingt einen unabhängigen Moderator oder Schlichter ein.
  • Jeder Beteiligte muss während des gesamten Gesprächs die Kamera eingeschaltet lassen
  • Schuldzuweisungen vermeiden
  • Alle Teammitglieder sollen etwas zur Lösung beitragen, alle Betroffenen miteinbeziehen. Verlangen, dass sie einander aufmerksam zuhören.
  • Klare Online-Gesprächskultur einführen, Online-Gesprächs-Standards festlegen, z.B. ein Zeichen geben, wenn man fertig ist, damit man sich nicht ständig ins Wort fällt.

Konflikte sind auch Chancen:

Konflikte sind nicht automatisch schlecht, in der Organisationspsychologie sieht man Konflikte nicht als etwas grundsätzlich Negatives. Vielmehr haben sie oft auch positive Seiten:

  • Sie fördern die gemeinsame Diskussion.
  • Sie stossen Veränderungen an.
  • Sie festigen die Identität von Gruppen.
  • Sie ermöglichen neue Blickwinkel.
  • Sie tragen dazu bei, dass weniger Missverständnisse entstehen, indem offener und früh genug über Schwierigkeiten, Unsicherheiten und Ängste gesprochen wird.
  • Sie sollen dazu anhalten, das Verhalten anderer weniger zu interpretieren, sondern die betreffenden Personen direkt darauf anzusprechen.

Jede persönliche Beziehung, die zwischen Teammitgliedern entsteht, reduziert das Konfliktpotenzial und vereinfacht die Konfliktlösung. Übrigens, die Fähigkeit zur Konfliktbewältigung ist, nach der Grundvoraussetzung des Vertrauens im Team, die zweitwichtigste Eigenschaft erfolgreicher Teams.

Eine virtuelle «Happy Hour» z.B. am Freitagabend kann da Wunder bewirken. Es stärkt den Zusammenhalt im Team und gibt Raum für ausser geschäftliche Gespräche. Dies kann Teil einer offenen, kollegialen Unternehmenskultur werden und wird von den meisten Mitarbeitenden geschätzt.

Quellen:

https://www.targetter.de/konflikte-virtuelles-team/

https://crestcom.com/de/blog/2020/11/30/umgang-mit-konflikten-in-remote-teams/

https://www.clevis.de/ratgeber/konflikte-im-team/

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