Weiterbildungsmöglichkeiten in der Schweiz nach der Lehre
Die Lehre ist erfolgreich abgeschlossen worden – welche Möglichkeiten bestehen nun für die weitere berufliche Entwicklung? Der erste Berufsabschluss ist ein wichtiger Meilenstein, markiert jedoch nicht zwangsläufig das Ende der Entwicklung. Weiterbildung eröffnet neue Karrierewege, verbessert die Jobchancen und fördert persönliche Kompetenzen. Ob höhere Berufsbildung, Fachhochschule oder gezielte Kurse – die Schweiz bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um sich weiterzuqualifizieren und neue Perspektiven zu schaffen.
Höhere Berufsbildung
Die höhere Berufsbildung dient der Vertiefung des vorhandenen Wissens und der Vorbereitung auf anspruchsvollere Tätigkeiten. Sie richtet sich insbesondere an Fachkräfte, die sich spezialisieren oder Führungsverantwortung übernehmen möchten. Folgende Abschlüsse stehen zur Wahl:
- Berufsprüfung (BP): Ermöglicht eine Spezialisierung in einem Fachgebiet und führt zum eidgenössischen Fachausweis. Beispiele sind Abschlüsse als Technische:r Kaufmann:frau oder HR-Fachperson.
- Höhere Fachprüfung (HFP): Bietet vertiefte Fachkenntnisse und oft Zugang zu Führungspositionen. Nach dem Abschluss wird das eidgenössische Diplom verliehen.
- Höhere Fachschulen (HF): Vermitteln praxisorientiertes Wissen für Fach- und Führungspositionen. Besonders verbreitet sind Abschlüsse in Wirtschaft, Technik und Gesundheit.
Berufsmaturität und Fachhochschulen
Wer nach der Lehre nicht nur praktische, sondern auch akademische Qualifikationen erwerben möchte, hat mit der Berufsmaturität (BM) eine ausgezeichnete Möglichkeit. Die BM kann entweder während der Lehre (BM 1) oder nach der Lehre (BM 2) absolviert werden und ermöglicht den Zugang zu den Fachhochschulen (FH).
Fachhochschulen bieten praxisorientierte Studiengänge in Bereichen wie Technik, Wirtschaft, Sozialwesen oder Gesundheit an. Ein FH-Studium führt in der Regel zu einem Bachelorabschluss und kann in vielen Fällen auch berufsbegleitend absolviert werden. Besonders für jene, die eine Führungsposition anstreben, kann dies einen attraktiven Bildungsweg darstellen.
Zweitausbildung oder Passerelle
Nicht jede:r bleibt sein Leben lang in demselben Beruf. Wenn Sie nach der Lehre bemerken, dass Sie ein anderes Berufsfeld interessanter finden, kann eine Zweitausbildung in Betracht gezogen werden. Je nach Vorbildung kann diese verkürzt absolviert werden, sodass der Wechsel effizient möglich ist. Eine weitere Option ist die Passerelle, eine Ergänzung zur Berufsmaturität. Mit ihr erhalten Absolvierende die Möglichkeit, an einer Universität oder einer pädagogischen Hochschule zu studieren. Wer ein Studium in Bereichen wie Jura, Medizin oder Geisteswissenschaften anstrebt, kann diesen Weg nutzen.
Weiterbildungskurse und Zertifikate
Nicht jede Weiterbildung erfordert eine mehrjährige Ausbildung. Spezialisierte Weiterbildungskurse und Zertifikatsprogramme helfen, beruflich auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ob Sprachkurse, IT-Skills oder Management-Weiterbildungen – gezielte Qualifikationen erhöhen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Der richtige Weg für Ihre Zukunft
Unabhängig davon, ob Sie eine höhere Berufsbildung anstreben, sich für ein Studium entscheiden oder spezifische Kurse besuchen – jede Form der Weiterbildung kann Ihre Karrierechancen erheblich verbessern. Es ist von entscheidender Bedeutung, sich frühzeitig zu informieren und den Weg zu wählen, der am besten zu den eigenen Zielen passt. Denn wer sich weiterbildet, bleibt beruflich flexibel und eröffnet sich neue Möglichkeiten für die Zukunft.
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