Was soll ich nur lernen? - 3 Lehrstellen im Fokus

Veröffentlicht am: 17.08.2020Kategorie: Jobsuche

Es ist Sonntag. Du sitzt mit deiner ganzen erweiterten Familie beim Brunch. Du fragst dich, wieso du überhaupt hier bist. Du würdest viel lieber mit deinen Freunden einen gemütlichen Tag in der Badi verbringen. Doch Opa hat Geburtstag, da bestehen deine Eltern darauf, dass du mitkommst. 

Noch ist alles ruhig. Dein Vater und dein Onkel diskutieren über irgendetwas politisches, vermutlich die nächste Abstimmung. Und dann passiert es. Gerade als du einen Bissen von deinem Nutellabrot nehmen möchtest, wendet sich deine Tante Ursi dir zu und sagt: 

“Und, weisst du schon, welche Lehre du machen möchtest?”

 

Diese Frage hast du aus deinem Umfeld sicher schon viel zu oft gehört. Aus irgendeinem Grund scheint es jede ältere Person zu interessieren.

Zugegeben, die Wahl der richtigen Lehrstelle ist nicht einfach. Deshalb haben wir drei Lehrberufe herausgesucht, von denen du vielleicht noch nicht gehört hast.Wir hoffen, dir so eine etwas grössere Auswahl zu geben, damit du das nächste Mal eine schlagfertige Antwort geben kannst. Und das beste daran ist: alle diese Berufe kannst du im Kanton Thurgau erlernen!

Natalie Gerber, Konstrukteurin

Hallo! Es freut mich, dir mein Beruf näher bringen zu dürfen. Ich heisse Natalie und mache meine Lehre als Konstrukteurin EFZ. Meine Aufgabe ist es, Ideen von Kunden in Pläne umzuwandeln. Konkret heisst dies, dass ich alle möglichen technischen Produkte fertige, von einfachen Haushaltsmaschinen bis hin zu Rotorblättern für Helikopter.

Nachdem ich mit dem Auftraggeber die Anforderungen an das zu entwickelnde Produkt abgesprochen hat, entwerfe ich von Hand einige Skizzen. Bin ich mit dem Entwurf zufrieden, beginne ich auf einem CAD-Programm am Computer die einzelnen Teile zu zeichnen und zu einem grossen Ganzen zusammenzusetzen. 

Beim nächsten Schritt geht es darum, das virtuelle 3D-Modell in Baupläne zu übertragen, wofür ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen notwendig ist.  Diese Pläne gebe ich an einen Kollegen weiter, der als Polymechaniker arbeitet. Er fertigt dann den Vorgaben entsprechend die benötigten Teile. Aus diesen setze ich schlussendlich den Prototypen zusammen, um ihn zu testen.

Funktioniert alles einwandfrei und ist auch der Kunde zufrieden damit, dann geht der Prototyp in die Produktion. 

Ich habe diese Ausbildung gewählt, weil sie mir erlaubt Kreativität mit den meinem Interesse für Mathematik und Physik zu verbinden. Schon von klein auf liebte ich es zu zeichnen. Diese Leidenschaft kann ich heute beim Entwerfen von Konstruktionsplänen voll ausleben. Auch wollte ich immer schon wissen, wie Dinge funktionieren. In meinem Beruf darf ich nicht nur erfahren, wie das Innenleben von Geräten aussieht, sondern dieses auch noch selbst gestalten. Zudem gefällt es mir, selbständig Projekte durchzuführen und dennoch mit vielen Kollegen, von Ingenieuren bis Polymechanikern, zusammenzuarbeiten. 

Quelle: berufsberatung.ch 

Matthias Keller, Systemgastronomiefachmann

Sali zeme! Ich, Matthias, befinde mich gerade der Ausbildung zum Systemgastronomiefachmann EFZ. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass in kurzer Zeit viele Gäste mit qualitativ hochwertigem Essen verpflegt werden können. Meine Berufskollegen arbeiten in Kantinen, Take-Away-Restaurants, an Flughäfen und Autobahnraststätten. Das Arbeitsumfeld als Systemgastronom kann also sehr vielfältig sein.

Als ich klein war, verbrachte ich viel Zeit in meiner Spielzeugküche, während meine Altersgenossen Fussball spielten oder sich mit Barbies die Zeit vertrieben. Die Leidenschaft fürs Kochen ist bis heute geblieben. Ich entschied mich jedoch dagegen, Koch zu werden, weil ich mehr als nur die Küche sehen wollte. Meine Lehre erlaubt es mir, in allen Bereichen meines Betriebs tätig zu sein. Ich bin ein Allrounder. Man findet mich in der Küche, hinter der Selbstbedienungstheke und an der Kasse. Zudem bin ich zuständig für Einkauf, Warenentgegennahme und Qualitätskontrolle. Ich plane das Menü, erledige Aufgaben im Bereich Werbung und Marketing und bin manchmal sogar im Service anzutreffen. Ich halte mich immer auf dem laufenden und kenne jeden Aspekt meines Betriebes. Deshalb bin ich oft die erste Ansprechperson, wenn es ein Problem gibt. Diese Verantwortung übernehme ich sehr gerne. Denn ich hoffe darauf, eines Tages eine Führungsposition in einem Restaurant zu übernehmen. Dafür stehen meine Chancen mit einer Ausbildung zu Systemgastronomiefachmann sehr gut. 

Quelle: berufsberatung.ch

Akihiro Yamamoto, Zeichner

Hallo! Mein Name ist Akihiro und ich arbeite als Zeichner. In meiner Funktion unterstütze ich Ingenieure, Architekten und Raumplaner bei ihrer Arbeit, indem ich ihre Ideen in konkrete Pläne übertrage und prüfe, ob diese umsetzbar sind. Hierfür mache ich von CAD-Programmen ebenso gebrauch wie von Handskizzen. So entstehen Pläne, welche im Laufe der Zeit immer konkreter werden, bis schlussendlich alles bis ins Detail durchdacht ist. In diesem Prozess halte ich laufend Rücksprache mit Auftraggebern, Architekten, Ingenieuren, Raumplanern und Zeichnern, welche sich auf eine andere Fachrichtung spezialisiert haben. 

Mein Schwerpunkt liegt auf der Architektur. Das heisst, ich plane Hochbauten aller Art, von Einfamilienhäusern bis zu Einkaufszentren. Die anderen Fachrichtungen sind Ingenieurbau, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und Raumplanung. Doch egal für welche Spezialisierung man sich entscheidet, gute Kenntnisse in Mathematik und den Naturwissenschaften sind immer gefordert. Denn als Zeichner muss ich über die Statik, Beschaffenheit von Baustoffen, Umweltverträglichkeit der Gebäude und viele weiteren Dinge Bescheid wissen. 

In Japan, wo ich herkomme, gehören Comics, genannt Mangas, zur Kultur. Ich habe sie, wie alle meine Landsmänner,  immer gerne gelesen und irgendwann auch versucht selbst zu zeichnen. So entdeckte ich meine Leidenschaft dafür, Dinge zu gestalten. Ich habe zudem ein Auge für Farben und Farbkombinationen, welches mir für meinen Beruf sehr nützlich ist. Für mich ist es immer sehr spannend zu sehen, wie aus einer Idee ein Gebäude wird und liebe das Gefühl zu wissen, dass ich bei der Verwirklichung des Projektes eine wichtige Rolle gespielt habe. 

Quelle: berufsberatung.ch 

Hoffentlich konnten wir dir einen dieser Berufe schmackhaft machen. Falls du trotzdem immer noch nicht weisst, was du lernen solltest, schau doch, ob du auf lehr-stelle.ch fündig wirst. Viel Glück!

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