Stressfragen im Vorstellungsgespräch

Veröffentlicht am: 15.03.2021Kategorie: Bewerbung

Sind Sie aktuell auf Jobsuche und wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Die Vorbereitung auf das Jobinterview ist sehr wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Da sich die meisten nur auf die Standardfragen vorbereiten, greifen Personalfachleute ab und an auch auf Stressfragen zurück.

Was sind Stressfragen?
Stressfragen sind unerwartete oder fiese Fragen, die Ihnen im Vorstellungsgespräch gestellt werden können. Wie der Name schon preisgibt, haben diese Art von Fragen ein Ziel: Den Befragten in Stress versetzen, um so möglichst spontane Antworten zu erhalten. Dadurch, dass solche Fragen unvorbereitet kommen, sind die Antworten umso ehrlicher. Schliesslich hat man keine Zeit für grossartige Überlegungen.

Wann werden diese eingesetzt?
Dies hängt natürlich immer von der Firma und den Recruiter, der Ihnen gegenübersitzt, ab. Manche werden dies in ihrem Standreportoir haben und somit bei jedem Stressfragen einbauen. Andere Personaler wenden diese Fragen nur an, wenn Sie spontane Antworten von ihrem Gegenüber hören möchten. Und dies vor allem dann, wenn die anderen Antworten eingeübt wirken.

Welche Arten von Stressfragen gibt es?

Fangfragen
Bei Bewerbern sehr unbeliebt, beim Recruiter aber dafür nicht: die Fangfrage. Jedoch kennen wir diese Art von Fragen nicht nur aus Bewerbungsgesprächen. Was wir früher unseren Freunden zum ärgern gestellt haben, kommt heutzutage als echter Bewerbungskiller zurück. Denn nur eine unbedachte Antwort könnte bereits das Aus für Sie bedeuten. Die Beantwortung von Fangfragen gibt nämlich auch Auskunft darüber, welche Motivation, Ziele oder Arbeitsweisen Sie als Person ausleben. Mögliche Fangfragen sind:

  • Gibt es einen Grund, warum Sie sich selber nicht einstellen würden?
  • Können Sie lügen?
  • Ist heute ein schlechter Tag oder treten Sie immer so auf?

Brainteaser
Die beste Möglichkeit Ihre Kreativität, logisches Denken oder auch Intelligenz zu beweisen. Genau deswegen setzen Personalverantwortliche gerne Brainteaser im Bewerbungsgespräch ein. Bei solchen Fragen geht es in erster Linie nicht um die Antwort, sondern um Ihre Herangehensweise. Folgende Brainteaser können vorkommen:

  • Wie gross ist der Winkel zwischen dem Minuten- und Stundenzeiger um 15:15 Uhr?
  • Wie schwer ist New York?
  • Weshalb sind Kanaldeckel rund und nicht viereckig?

Provokationen
Für manche purer Stress, andere wiederum können sehr gut damit umgehen: Provokationen. Fragen, die Salz in die Wunde streuen, sind teilweise noch schlimmer als Fragen, die Sie im ersten Moment komplett überfordern. Doch egal zu welcher Gruppe Sie gehören, diese Art von Stressfragen können ebenfalls vorkommen. Genauer gesagt zählen folgende Fragen zu den Provokationen:

  • Warum sind Sie (schon so lange) arbeitslos?
  • Warum war Ihr letzter Chef unzufrieden mit Ihnen?
  • Sie sind also ehrgeizig – also sind Sie ein Geld- und Machtmensch?

Analogie-Fragen
Auch scheinbar völlig belanglose Fragen, können eine Menge mit Ihrem künftigen Job zu tun haben. Wenn Ihnen Analogie-Fragen gestellt werden, möchte Ihr Gegenüber, dass Sie über sich selber reden. So kann der Recruiter auf indirekte Art mehr über Motivation, Ansichten, Werte oder Ziele erfahren. Denn gerade bei scheinbar belanglosen Fragen zeigen wir andere Facetten. Zu dieser Fragengruppe gehört unter anderen:

  • Welches Küchengerät/Tier/Schulfach wären Sie?
  • Wie wehren Sie sich gegen Mobbing?
  • Jeder hat Komplexe – welche Komplexe haben Sie?

Trichterfragen
Was harmlos anfängt, kann Sie trotzdem ganz schön ins Schwitzen bringen. Und zwar dann, wenn Ihr Gesprächspartner anfängt nach zu hacken und immer tiefergehende Fragen stellt. Diese Art der Fragen nennt man Trichterfragen. Warum ein Recruiter so etwas macht? Ganz einfach: Je tiefer es geht, desto weniger gut können Sie ausweichen und so kommen Lügen schnell ans Licht. Zu den Trichterfragen gehören:

  • Welche Probleme gab es bei Ihrem letzten Projekt?
  • Wie viel haben Sie zur Lösung beigetragen?
  • Warum haben Sie das Problem auf diese Art gelöst?

Stille
Gibt es etwas angenehmeres als das peinliche Schweigen nach einer Aussage? Viele Bewerber sind von dem Schweigen des Personalers so irritiert oder gestresst, dass Sie beginnen weiter zu reden. Doch das müssen Sie nicht. Wenn Ihr gegenüber überhaupt nicht reagiert, dürfen auch Sie erst einmal schweigen. Sollte von Ihrem Gesprächspartner auch nach einigen Augenblicken nichts folgen, können Sie beispielsweise eine Rückfrage stellen.

Auf der Suche nach einem ausführlichen Fragenkatalog? Einen Beitrag über die wichtigsten Interviewfragen oder über die Bedeutung der Fragen im Vorstellungsgespräch finden Sie auf unseren Partnerseiten.

Wie sieht der richtige Umgang mit Stressfragen aus?
Als erstes einmal Ruhe bewahren. Am besten Punkten Sie nun mit Souveränität und einem kühlen Kopf. Anschliessend können Sie einige Tipps befolgen :

  1. Sie dürfen sich mit der Antwort Zeit lassen, jedoch nicht allzu lange.
  2. Wenn Sie an einem Brainteaser arbeiten, denken Sie laut, um den Recruiter mitzunehmen.
  3. Seien Sie offen für Stressfragen und antworten Sie objektiv, aber charmant.
  4. Lassen Sie sich nicht provozieren! Der Personaler meint es nicht böse, er möchte lediglich sehen, wie Sie auf Stress reagieren.
  5. Antworten Sie kurz und knapp. So ist die Gefahr etwas unüberlegtes zu sagen kleiner.

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Quelle: karrierebibiel.de

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