Personal Branding – Was für Fragen Sie damit beantworten sollten

Veröffentlicht am: 21.11.2022Kategorie: Bewerbung

Puma, Apple oder Nescafé – diese Marken sind den meisten Menschen in der westlichen Welt ein Begriff. Marketingfachpersonen arbeiten ständig daran, die Namen dieser Markenriesen in unseren Köpfen zu verankern. Dabei wecken sie mit schrillen Werbespots Emotionen und erklären uns Konsument:innen, warum genau ihr Produkt unsere Bedürfnisse perfekt stillt und dass die Werte der Marke mit unserer eigenen Vorstellung von der Welt übereinstimmen. Die Marke verleiht einem Produkt seine unverwechselbare Identität. Aber was hat das denn mit Personal Branding zu tun? Nun, auch hier geht es darum, eine Marke aufzubauen, mit dem kleinen, aber gewichtigen Unterschied, dass beim Personal Branding kein Produkt, sondern ein Individuum im Mittelpunkt steht. Welche wichtigen Aspekte beim Aufbau der «Marke Ich» berücksichtigt werden sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Es war einmal eine Persönlichkeit… – Authentisches Storytelling

Dank des Internets und besonders durch die Social Media-Netzwerke hat heute praktisch jede Person die Möglichkeit, eine persönliche Marke zu kreieren und auf den gewünschten Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. zu vermarkten. Dabei geht es jedoch nicht darum, das zu erwähnen, was bereits im Lebenslauf und in den Arbeitszeugnissen gelesen werden kann. Es wird auch nicht in erster Linie über den eigenen beruflichen Werdegang per se philosophiert, sondern vielmehr erzählt, was einen zu einem gewissen Karriereschritt bewegt hat oder welche Charakterzüge einen von der Masse absetzen. Man erzählt dabei die persönliche Geschichte, ein authentisches Storytelling sozusagen.

Nicht nur etwas für die obere Etage – Personal Branding geht für alle

Auch wenn beim Storytelling durchaus persönliche Aspekte aufgegriffen werden, geht es nicht darum, das Privatleben in die Öffentlichkeit zu tragen. Das Personal Branding hilft vielmehr bei der Kommunikation der eigenen Visionen und Ideen sowie bei der Präsentation der individuellen Persönlichkeit, erbrachter Leistungen und vor allem der fachlichen und sozialen Kompetenzen. Diese Art des Selbstmarketings ist nicht nur für Freiberufler:innen, Unternehmer:innen oder CEOs geeignet, die dadurch ihr Image boosten, sondern wird auch vermehrt von Firmen bei der Mitarbeiter:innen-Suche eingesetzt. Auch wenn der momentane Fachkräftemangel den Stellensuchenden oft die Qual der Wahl lässt, haben Kandidat:innen, welche sich online ein positives und klares Selbstbild schaffen, die besseren Chancen, von Unternehmen gesehen und angestellt zu werden. Doch welche Fragen sollte ein gutes Personal Branding beantworten? Nachfolgend sind sieben zentrale Inhaltspunkte aufgelistet:

Das bin ich und das kann ich – Sieben wichtige Informationen im Personal Branding

1) Was ich kann: Das ist die wichtigste Information und sollte zuoberst auf Ihrer Branding-Webseite stehen. Egal ob jemand Ihren Twitter-, Facebook- oder LinkedIn-Account besucht, die Aufmerksamkeitspanne im Internet ist extrem kurz. Darum ist es wichtig, schnell zu klären, was man anbieten kann. Ein Banner, ein passender Slogan oder ein paar prägnante Worte – es sollte daraus ersichtlich sein, welchen Mehrwert Sie dem potenziellen Arbeitgeber oder der zukünftigen Arbeitgeberin bieten können.

2) Warum ich das kann: Wie oben erwähnt, geht es nicht darum, Ihren Lebenslauf in einen Fliesstext umzuschreiben. Vielmehr interessiert hier, welche Lebenssituationen und eventuell ungewöhnlichen Begebenheiten Sie zu dem gemacht haben, was Sie heute sind. Gerade hier können Sie mit einer schönen Anekdote aus dem eigenen Leben zeigen, dass Sie nicht lediglich ein künstliches, durch diverse Institutionen geformtes Konstrukt sind. Sie können demonstrieren, dass Sie die eigene Expertise nur durch eine spannende und belebte Vergangenheit erarbeiten konnten. Und natürlich dürfen Sie hier auch erwähnen, weshalb Sie zu den Besten auf Ihrem Gebiet gehören.

3) Wie ich helfen kann: Bei diesem Punkt kann noch detaillierter ausgeführt werden, was alles zum eigenen Spezialgebiet gehört. Vielleicht haben Sie eine hochspezialisierte Weiterbildung gemacht, oder Sie können dank Ihrer einfühlsamen Persönlichkeit Probleme in Ihrem Fachgebiet auf eine ganz bestimmte Art angehen. Egal was es ist, es gilt grundsätzlich im Vorfeld zu klären, wen SIe genau ansprechen möchten und wie Sie anderen nützlich sein können. Sie dürfen übrigens auch ohne Scheu erklären, wo Sie nicht helfen können, denn ehrlich währt am längsten und Ehrlichkeit bringt Ihnen die passendsten Kontakte.

4) Wem ich schon geholfen habe: Referenzen sind sprichwörtlich Gold wert. Sie zeigen nicht nur, in welchen Bereichen Sie bereits erfolgreich tätig waren, sondern geben den Interessent:innen auch Sicherheit. Dabei geht es mitunter darum, dass Sie eine Community aufbauen und zum Beispiel ehemalige und potenzielle Kund:innen miteinander in Kontakt bringen, um Ihre Reputation zu festigen. Kontaktdaten und Kundenwebpages auf der eigenen Personal Branding-Seite zu verlinken, macht es für Interessierte einfach, sich auch ausserhalb Ihrer Profile Informationen über Ihre Arbeitsweise einzuholen.

5) Wo ich aktiv bin: Heute haben viele Personen nicht nur einen, sondern mehrere Konten in den verschiedensten sozialen Netzwerken. Alle diese «Informationsquellen» miteinander zu verlinken, hilft Besuchenden Ihrer Seite, ein ganzheitliches Bild von Ihrer Persönlichkeit zu bekommen. Auch wenn Hobbys oder gemeinnützige Aktivitäten im Berufsleben nur am Rande interessieren, können sie doch Hinweise darauf geben, ob jemand in ein Team oder zu einer offenen Stelle passen könnte. Zudem geben diese Angaben einen Einblick ins eigene Netzwerk von Personen, Unternehmen und Organisationen - alles nützliche Informationen - welche Unternehmen beim Rekrutierungsprozess helfen können.

6) Wie ich erreicht werden kann: Neben den offensichtlichen Kontaktangaben wie E-Mailadresse oder Telefonnummer können auch andere Informationen oder Tools der Kontaktaufnahme dienlich sein. Sie können zum Beispiel erwähnen, dass Sie am besten via Facebook-Messenger oder per WhatsApp-Nachricht erreicht werden können. Auch Apps wie Nuudel oder Calendly können nützlich sein, um direkt einen Zeitraum für ein Treffen zu schaffen. Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, dass Sie, egal mit welchem Medium, auch wirklich erreichbar sind.

7) Wie wir in Kontakt bleiben: Dies ist wahrscheinlich jener Punkt, welcher am ehesten vergessen geht. Und doch ist er einer der wichtigsten. Denn wer sich einmal die Zeit genommen hat, sich Ihr Personal Branding genauer anzusehen und auch noch von Ihrem Angebot überzeugt ist, soll Sie nicht so schnell wieder vergessen können. Am besten eignet sich hier ein Newsletter-Versand, um präsent zu bleiben. Auch Freebies sind ein hervorragendes Mittel dazu, indem Sie ein Stück hochwertigen Inhalt, zum Beispiel eine Checkliste oder ein Ratgeber-PDF, kostenlos, aber im Tausch für Kontaktdaten anbieten. Hier ist es wichtig, etwas anzubieten, das der gewünschten Zielgruppe dienlich ist, um sie nicht zu verlieren.

The End – Personal Branding ist keine Schauspielerei

Die gestalterischen Möglichkeiten beim Personal Branding sind unendlich. Es kann zielgerichtet bei der Stellensuche eingesetzt werden oder aber dabei helfen, sich innerhalb einer Firma von anderen Mitarbeitenden abzuheben und eine einzigartige und nachhaltige Kundenbindung aufzubauen. Egal für welchen Zweck Sie die «Marke Ich» verwenden: Bleiben Sie immer authentisch und bei der Wahrheit. Denn eines ist Personal Branding nie: nämlich Schauspielerei.

Noch mehr Tipps und Tricks zum Thema "Selbstdarstellung im Bewerbungsprozess" finden Sie in unserem Jobagent-Ratgeber.

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