Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz

Veröffentlicht am: 06.05.2019Kategorie: Allgemein

Im Geschäft läuft’s mal wieder nicht rund, der Druck, gut zu performen, wird immer höher und höher, denn wer keine guten Leistungen erbringt, wird einfach ersetzt. Deshalb muss er her – der Sündenbock.

Mobbing- ein immer bekannter werdender Ausdruck. Gezielte Schikanen, abschätzige Bemerkungen, unangebrachte Kritik und fiese Machenschaften gegen eine einzelne Person, mit dem Ziel, diese aus dem Arbeitsverhältnis auszustossen. Mobbing hat viele Gesichter, doch der Vorgang bleibt immer derselbe.

Mobbing, was nun?

Mobbing ist ein ernst zu nehmendes Problem, welches auch zu gravierenden Erkrankungen führen kann. Sich gegen Mobbing am Arbeitsplatz zu wehren, benötigt immer eine Portion Mut, Kraft aber auch Durchhaltevermögen. Es ist nie leicht, sich aus seiner Komfortzone zu bewegen und sich anbei noch gegen eine Menge an Nicht-Gleichgesinnten aufzubürsten. Was tun Sie also nun, wenn Sie Mobbing am eigenen Leib erfahren? Es gibt keine Rezeptur dafür, wie Sie Mobbing vorbeugen oder sogar verhindern können, denn treffen kann es jeden. Es gibt aber einige Dinge, die Sie machen sollten, wenn Sie von Mobbingattacken betroffen sind:

  1. Wenden Sie sich an Ihren Arbeitsgeber
    Mobbing ist eine Form der Verletzung der persönlichen Integrität, die der Arbeitgeber gemäss dem Obligationenrecht zu schützen hat. Er besitzt eine Fürsorgepflicht und hat die Aufgabe, die berechtigten Interessen seiner Arbeitnehmenden zu wahren und so gut wie möglich vor Mobbing am Arbeitsplatz zu schützen. Mobbing ist somit auch eine strafbare Handlung und Sie können gegen den Übeltäter gerichtlich vorgehen. Schämen Sie sich also nicht, mit Ihrem Vorgesetzten darüber zu sprechen und sich bei ihm Hilfe zu holen. Ist jedoch der Arbeitgeber derjenige, der Mobbingaktionen tätigt, sollten Sie sich unbedingt an den nächsthöheren Vorgesetzten oder an die Personalabteilung wenden. Sie können sich auch ausserbetrieblich Hilfe holen, indem Sie sich an das kantonale Arbeitsinspektorat wenden. Dieses bietet Unterstützung und ist dazu berechtigt, notfalls auch direkt zu intervenieren.

  2. Sprechen Sie darüber
    Reden tut immer gut. Wenden Sie sich an eine Vertrauensperson, sei es ein Kollege, ein Familienmitglied oder auch eine aussenstehende Person. Lassen Sie die Wut oder auch die Enttäuschung nicht in sich hinein fressen, denn so wird das Problem und der Druck, den Sie sich selbst machen, immer grösser. Ebenso tendiert ein «Mobber» Sie in Ruhe zu lassen, wenn er bemerkt, dass hinter Ihnen noch andere Personen stehen, die Sie unterstützen.
  1. Sammeln Sie Beweise
    Legen Sie sich am besten ein Kalenderbuch zu, in dem Sie für jeden Tag ausreichend Platz für Notizen haben. Beschreiben Sie die Mobbingvorfälle so detailliert wie möglich. Notieren Sie sich auch alle Vorfälle und nicht nur gelegentliche Attacken. Halten Sie auch fest, wenn an einem Tag keine Mobbingattacke vorgefallen ist. Versuchen Sie, sich die Wortlaute bei verbalen Attacken genau zu replizieren. Notieren Sie sich ebenfalls Mobbingfolgen. Mit diesen genauen Schilderungen ist es für Ihren Arbeitgeber auch möglich, adäquate Konsequenzen zu ziehen.

  2. Stehen Sie zu Ihren Rechten und stecken Sie nicht einfach ein
    Das Ziel eines Mobbers ist es, die andere Partei zu unterdrücken und klein zu halten. Er will die Oberhand der Macht gewinnen. Es ist nichts anderes als ein Machtspiel. Wehren Sie sich bereits bei kleinen Anzeichen, wie beispielsweise kleinen Sticheleien und stecken Sie nicht einfach ein. Wenn Sie bei solchen kleinen Aktionen bereits zeigen, dass Sie Herr über sich selbst sind, werden solche grössere Mobbingaktionen kaum stattfinden.

Scheuen Sie also nicht davor zurück, bei immer wieder auftretenden Sticheleien zu kontern. Seien Sie nicht frech, sondern zeigen Sie, dass auch Sie Werte und Bedürfnisse haben, die gerecht behandelt werden müssen. Handeln Sie, bevor das Ganze in einer immer tiefer werdenden Abwärtsspirale endet. Stehen Sie für Ihre Rechte ein, denn viele Probleme haben den Ursprung in der Schwäche.

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