Karriere mit 60 plus? – Die Vor- und Nachteile einer späten Karriere

Veröffentlicht am: 20.05.2024Kategorie: Karriere

Karriere machen mit 60 plus? Und ob das möglich ist! Haben Sie gerade Ihren Sechzigsten gefeiert oder stehen unmittelbar davor? Dann haben Sie allen Grund – und gerade heutzutage je länger, desto mehr auch die Möglichkeit –, beruflich nochmals durchzustarten. Wenn Sie gerne arbeiten und es Ihre Gesundheit zulässt, sollte es eigentlich keine Rolle spielen, welcher Jahrgang in Ihrem Pass steht.

Für ältere Arbeitnehmende hat sich auf dem Arbeitsmarkt das Blatt zum Positiven gewendet. Die demografische Situation und das allgemein höhere Bildungsniveau haben bei vielen Arbeitgebern zu einem Umdenken geführt. Die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt mit dem verbreiteten Fachkräftemangel spielt den Arbeitswilligen über 60 zusätzlich in die Karten.

Viele Unternehmen haben mittlerweile erkannt, wie wertvoll und verlässlich ältere Mitarbeitende sind. Oft sind das Verantwortungsgefühl sowie die Verbundenheit und die Identifikation mit dem Betrieb bei älteren Arbeitnehmenden ausgeprägter als bei jüngeren. Letztere gelten als gewillt, häufiger die Stelle zu wechseln. Viele von ihnen identifizieren sich weniger über Beruf und Arbeitsstelle, als es die ältere Arbeitnehmergeneration tut.

Weshalb man sich mit 60 plus auf dem Arbeitsmarkt nicht verstecken muss

Arbeitnehmende in einem etwas fortgeschritteneren Alter verfügen über viele gute Hard und Soft Skills und können für ein Unternehmen eine echte Bereicherung sein. Allein schon folgende Punkte sprechen für sich:

  • Kurze Einarbeitungszeit
  • Konstante, hohe Motivation
  • Kaum Wechsel- und Abwanderungsgedanken
  • Gute Möglichkeiten des Wissenstransfers an jüngere und unerfahrene Kolleginnen und Kollegen
  • Schnelle Rentabilität für das Unternehmen auch bei einer höheren Bezahlung

Denken Sie daran, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber um diese Vorzüge weiss. Weiter können Sie mit Ihrer jahrelangen Erfahrung und Expertise zu einem geschätzten Mentor oder einer geschätzten Mentorin für jüngere, noch etwas unerfahrene Mitarbeitende werden.

Das bedeutet ein Neuanfang mit 60 plus

Ein Stellenwechsel ist auch mit über 60 Jahren noch eine Herausforderung und benötigt Energie und Mut. Nicht immer sind diese Stellenwechsel zudem freiwillig. Manchmal wird einem aufgrund einer Geschäftsaufgabe oder eines Konkurses gekündigt und ist gezwungen, sich nochmals auf dem Arbeitsmarkt mit Mitbewerbenden zu messen.

Hierbei ist es ganz wichtig, dass Sie sich Ihrer Stärken und natürlich auch Schwächen bewusst sind. Heben Sie Ihre Stärken gezielt hervor. Sie haben etwas zu bieten!

Vielleicht planen Sie sogar nochmals eine ganz neue Richtung einzuschlagen, sich einen lange gehegten Traum zu erfüllen oder einfach mal etwas Neues auszuprobieren? Mit einem Quereinstieg ist das möglich. Ein weiterer Vorteil von einem Jobwechsel ist auch immer die Chance, ein höheres Einkommen zu erzielen, was ja nicht unattraktiv ist.

Die Möglichkeit in eine neue Branche einzusteigen, bleibt Ihnen auch mit über 60 Jahren offen: Weiterbildungen oder Quereinstiege sind gute Alternativen. Allerdings sollten Sie sich bei dieser Überlegung bewusst sein, dass Sie bei einem kompletten Neueinstieg keine langjährige Expertise einbringen können.

Tipps für wenn es dann konkreter wird

Ist es Ihnen ernst mit der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung? Dann tun Sie Folgendes:

  • Frischen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen auf
  • Heben Sie Ihre Soft Skills hervor
  • Bereiten Sie sich vor und recherchieren Sie gründlich über das Wunschunternehmen
  • Greifen Sie auf Ihr Netzwerk zurück
  • Kommunizieren Sie bei der Bewerbung Ihre Erfolge und Ihr Expertenwissen
  • Treten Sie selbstbewusst auf

Seien Sie sich Ihrer Kompetenzen bewusst. Zudem können Sie mit Branchen- und Produktwissen punkten. Machen Sie sich diesen Vorteil gegenüber jüngeren Mitbewerbenden zunutze.

Seien Sie ehrlich; berichten Sie auch über Misserfolge oder schwierigere Phasen im Job und zeigen Sie auf, wie Sie diese Schwierigkeiten überwunden haben. So wirken Sie für Ihren potenziellen Arbeitgeber nahbar und zeigen, dass Sie über Problemlösungsstrategien verfügen, um solche Herausforderungen zu meistern.

Nebst den beruflichen Erfahrungen zählt auch die Lebenserfahrung. Sie dürfen zusätzlich von privaten Erfolgen berichten. Zeichnen Sie so ein Bild von sich als engagierte Person, sowohl im Berufs- als auch im Privatleben.

Auch in punkto Bewerbungsschreiben können Sie einiges herausholen. Seien Sie kreativ und heben Sie sich durch eine originelle Schreibweise und eine ansprechende Darstellung von Ihren Mitbewerbenden ab. Streichen Sie in Ihrem Lebenslauf diejenigen Kompetenzen hervor, die relevant für die zu besetzende Position sind und zeigen Sie auf, welchen Mehrwert Sie dem Unternehmen bringen können. Seien Sie bloss nicht zu bescheiden, aber übertreiben Sie auch nicht.

Gerade mit über 60 kann ein berufliches Netzwerk von sehr grossem Nutzen sein. So können sich unerwartet Türen öffnen. Pflegen Sie Ihre Kontakte, denn ein Grossteil der Stellen wird heute "unter der Hand", also durch Beziehungen und Empfehlungen, vergeben.

Fazit

Auch mit über 60 ist es möglich, das (Berufs-)Leben selbst in die Hand zu nehmen und etwas zu bewegen. Ändern Sie gegebenenfalls Ihre Sichtweise auf Ihre Stärken und Erfolge im Beruf und Leben. Dann gelingt Ihnen auch in einer jungen, schnelllebigen Arbeitswelt der Jobwechsel mit 60 plus. Gestalten Sie diesen nach Ihren Wünschen. Die Unternehmen sind sich Ihres Werts je länger, umso bewusster. So befinden Sie sich in einer vorteilhaften Position im Wettbewerb um gute Jobs.

Wollen Sie jetzt Ihrem Berufsleben nochmals eine neue Richtung geben? Dann finden Sie hier alle Quereinsteiger-Stellen der Schweiz.

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