Gig Work, was ist das

Veröffentlicht am: 01.02.2023Kategorie: News & Trends

Gig Work tönt gigantisch gross. Gig stammt aus dem Englischen, ist die Kurzform von Engagement und wird in der Musikbranche für einzelne Auftritte verwendet. Gig tönt nach Gitarren Sound und Rock 'n' Roll. Gig Work kann vieles davon vielleicht vereinen, hat aber grundsätzlich mit alldem nichts zu tun, sondern ist die Bezeichnung für ein Kurz-Job-System. Gespannt?

Gig Work um was es geht

Im Grunde ist Gig Work ein innovativer Oberbegriff für kurzfristige und befristete Arbeitsverhältnisse, dennoch ist es eine langfristige Arbeitsmarktentwicklung. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, in einer digitalen Welt, eine die sich immer schneller zu drehen scheint und Gig Work ist eine Reaktion auf diese Entwicklung. In dieser Zeit gewinnen Kurz-Jobs immer mehr an Attraktivität. Unternehmen geben kurzfristige Aufträge, aber auch Vollzeitstellen, die für eine gewisse Zeit unbesetzt sind, an Stellensuchende Arbeitnehmer, Freelancer, geringfügig Beschäftigte und Studenten ab.

Die Gig Economy

Insbesondere die jüngere Generation möchte flexibel sein, die Welt kennenlernen und in vielen verschiedenen Bereichen, am liebsten gleichzeitig, neue Luft schnuppern. In der Gig Economy stellen Arbeitsuchende eine Beschreibung ihrer Fähigkeiten und die Dauer ihrer Verfügbarkeit auf eine sogenannte Matching-Plattform. Auf der anderen Seite veröffentlichen die Arbeitgeber ihre Angebote. Kommt es zu einer Übereinstimmung zwischen einem Stellensuchenden und einem Arbeitnehmer entsteht ein sogenannter Gig Job. Unternehmen haben in der Gig Economy so die Möglichkeit interessante und unterschiedliche Menschen für die befristete Zeit eines Gig-Jobs neue – und auch potentiell langfristige – Fachkräfte kennenzulernen.

Der Unterschied zu Temporärstellen

Anders als bei einem Temporärverhältnis, sind die Arbeitnehmer direkt beim Unternehmen, das einen Gig Job ausgeschrieben hat, angestellt. Die Matching-Plattform übernimmt im Grunde die Aufgabe eines Personaldienstleisters. Sogenannte Gig Worker können so passende Jobs finden, die sich ihrem wechselnden Zeitplan und den unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen. So finden auch Vollzeitmütter oder Wiedereinsteiger immer neue Herausforderungen und bleiben dem Arbeitsmarkt erhalten. Quereinsteiger, Teilzeitangestellte und Studenten haben so die Möglichkeit attraktive Jobangebote zu finden, spezifisch ausgerichtet auf ihre persönlichen freien Kapazitäten und Fähigkeiten.

Gig Work heute

Ein, wenn nicht das bekannteste, Gig Work Geschäftsmodell weltweit ist Uber. Wer als Uber Fahrer Geld verdienen möchte, muss mindestens 21 Jahre alt, im Besitz eines Führerscheins sein und einen eigenen PKW besitzen und sich auf der Plattform von Uber als Fahrer registrieren. Ist ein registrierter Uber Fahrer mit seinem Auto unterwegs und gleichzeitig in der Nähe ein Mensch, der eine Mitfahrgelegenheit sucht, erfolgt ein Match. Das gleiche Prinzip gilt für Gig Work Plattformen, die unterschiedliche Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen auf einer Plattform zusammenbringen möchten.

Noch hat Gig Work insbesondere den Schweizer Arbeitsmarkt nicht wirklich verändert oder gar erreicht. Aber wie das Beispiel Uber zeigt, kann dies explosionsartig geschehen. Wer bis dahin auf der Suche ist nach einer spezifischen Fachplattform für einen Quereinstieg, der wird auf Quereinsteiger-Stellen oder auf Temp-Stellen ganz bestimmt fündig.

Vor- und Nachteile von Gig Work

Ein grosser Vorteil für Unternehmen sind niedrigere Kosten, da sie keine Kranken-, Arbeits-und Rentenversicherungskosten bezahlen müssen. Ausserdem können Unternehmen für jede Aufgabe den passenden spezialisierten Gig Worker finden. Ein weiterer Vorteil ist, dass keine Vorvereinbarung, technische Infrastruktur und Einarbeitungszeit für Gig Work notwendig ist. Auch für die Gig Worker gibt es einige Vorteile wie zum Beispiel viel Unabhängigkeit und eine individuelle Gestaltung des Arbeitslebens. 

Doch diese Unabhängigkeit hat auch ihren Preis. Denn, da Gig Worker keine Festanstellung haben, bekommen sie auch keinen festen Lohn, was zur Folge hat, dass sie immer auf der “Jagd” nach attraktiven Jobs sein müssen. Auch bezahlte Urlaube und Lohnfortzahlung im Krankenfall sind für sie nicht möglich.

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