Es kriselt auch im Thurgau
In 17 % der Thurgauer Betrieben blieb aufgrund der COVID-19-Verordnung ab Mitte März 2020 vorübergehend das Licht aus – in rund 3’500 Betrieben also. In der Thurgauer Wirtschaft sind die Auswirkungen der Pandemie mittlerweile gut sichtbar.
Vor allem einen Rückgang der Produktion, der Aufträge und des privaten Konsums werden beklagt. Diese abrupten wirtschaftlichen Veränderungen können mit wenig Bisherigem verglichen werden. So rechnen die Thurgauer Industriebetriebe für das zweite Quartal auch wiederum mit noch einmal nachlassender Produktion und rückläufigen Bestellungseingängen.
Mehr Arbeitslose als im Vormonat und im Vorjahr
Auch die Unternehmen, die ihre Tore nicht vollends schliessen mussten, sehen sich gezwungen – trotz Kurzarbeit – Angestellte gehen zu lassen. Einige Betriebe ziehen Umstrukturierungen vor, die sowieso geplant gewesen wären. 392 Personen - so viele Angestellten wurden im Thurgau während den Monaten März und April 2020 bereits entlassen. Um dies in einen Kontext zu setzen: Die Arbeitslosenquote lag im April 2019 bei 1,8 % und damit im schweizweiten Vergleich relativ tief. Nun ist sie auf 2,6 % angestiegen – tiefer als der Schweizer Durchschnitt, aber um einiges höher als letztes Jahr.
Diese erhöhte Anzahl an Arbeitslosen treffen gerade auf einen ungünstigen Arbeitsmarkt
Es gibt keinen Weg dies durch die Blume zu sagen; 38 % der Industriebetriebe im Thurgau werden in den nächsten Monaten voraussichtlich weniger Personal beschäftigen. Lediglich 7 % der Industriebetriebe wollen gemäss eigenen Angaben in den kommenden Monaten mehr Mitarbeitende einstellen – dies hat eine Umfrage der KOF ETH ergeben. Die Situation ist für die Jobsuche also denkbar ungünstig. Jüngere Erwerbstätige sind dabei stärker von der Verschlechterung des Arbeitsmarkts betroffen.
Nicht verzagen, Bewerbungswissen auffrischen, weiterbilden, bewerben
Auch wenn es schwierig ist in der momentanen Situation Positives abzugewinnen: Es bleibt Jobsuchenden nichts anderes übrig, als tapfer weiterzumachen. Für Arbeitssuchende mag es ein Trostpflaster sein, dass viele gerade im selben Boot sitzen – und dass das Internet jedem mit Rat und Tat zur Seite steht.
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