Erfolgreich erfolgreich sein ‒ Berufliches Gelingen hat viele Facetten

Veröffentlicht am: 07.11.2022Kategorie: Karriere

Erfolg und Zufriedenheit stehen bei vielen Personen ganz oben auf der beruflichen Prioritätenliste. Wer erfolgreich sein will, muss jedoch ein dickes Fell haben und vergisst manchmal vor lauter Hingabe zum Job, dass die Arbeit nur ein Teil unseres Lebens ist. Vielleicht ist die fehlende Work-Life-Balance der Grund dafür, dass das klassische Erklimmen der Karriereleiter langsam vom Verfolgen einer horizontalen Karriere abgelöst wird. Immer mehr Arbeitnehmende suchen nicht in erster Linie den monetären Erfolg. Vielmehr legen sie Wert darauf, Erfüllung und Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit zu finden. Was es braucht, um den ganz persönlichen massgeschneiderten Weg zum beruflichen Erfolg zu finden, möchten wir Ihnen hier anhand von vier Schweizer Erfolgsstorys zeigen.

Zweifel zweifelte nicht ‒ Der (Um-)Weg zum Erfolg

Erfolg fliegt einem nicht einfach so zu. Oftmals muss man als Unternehmer:in improvisieren und einen Blick über den Tellerrand wagen. Oder über das Weinglas, so wie es zum Beispiel die Familie Zweifel gemacht hat. Der heute erfolgreiche Pommes-Chips-Hersteller begann nämlich 1898 als Wein- und Mostproduzent. Wegen der zunehmenden Konkurrenz durch Getränkeangebote aus dem Ausland, brachen jedoch die Produktverkäufe immer mehr ein. Der Familienbetrieb suchte nach einem zweiten Standbein und beschloss, die Schweiz mit einem neuen salzigen Snack zu versorgen. Im Jahr 1958 begann Zweifel damit, als erster in der Schweiz Kartoffelchips nach dem amerikanischen Vorbild herzustellen. 2021 erzielte die Zweifel Pomy-Chips AG einen Umsatz von 277.9 Millionen Schweizer Franken und gehört heute ausserdem zu den beliebtesten Arbeitgebern der Schweiz. Die Geschichte von Zweifel Chips ist ein schönes Beispiel dafür, dass Innovation und Erfolg Hand in Hand gehen und sich Mut zur Veränderung auszahlen kann.

Berufliche Berufung finden ‒ Duales Bildungssystem

Viele Firmen verdanken ihren Erfolg einer etwas allgemeineren Erfolgsgeschichte der Schweiz: dem dualen Bildungssystem. Dieses ist einmalig auf der Welt und ist stark daran beteiligt, dass in der Schweiz lebende Personen eine gute berufliche Grundausbildung erhalten, auf welcher sie aufbauen können. Dabei muss man sich nicht im zarten Alter von 15 Jahren auf den Beruf festlegen, welchem man bis ans Lebensende nachgehen wird. Vielmehr ist die Berufslehre ein erster Schritt auf einem - inzwischen meist nicht mehr linearen - Bildungsweg. Die Berufsmatura beispielsweise ermöglicht Jugendlichen mit einem Lehrabschluss den Zutritt zu diversen Fachhochschulen, in denen sie einen Bachelor- oder Masterabschluss machen können. Dieses einzigartige Bildungssystem ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Schweizer Wirtschaft. Berufsleute haben zudem jederzeit Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten. Grundsätzlich ist da nichts unmöglich. Das erlaubt jeder berufstätigen Person, einen Beruf zu wählen, welcher mit den eigenen Wünschen und Fähigkeiten übereinstimmt. Zudem offerieren es verschiedenste Institutionen, ein breitgefächertes oder vertieftes Wissen zu erlangen, welches den eigenen Marktwert drastisch ansteigen lässt. Denn je länger, je mehr sind nicht nur Spezialist:innen gefragt, sondern auch Allrounder:innen, also Personen, welche in den verschiedensten Bereichen einer Firma eingesetzt werden können.

Start-ups starten durch ‒ Tun, was man kann

Um beruflich erfolgreich zu sein, muss man heute nicht mehr jahrelange Berufserfahrungen sammeln. Besonders im Start-up-Bereich sind oft junge Studierende die Erschaffer:innen neuer bahnbrechender Produkte und Dienstleistungen. Die Schweiz ist punkto Förderung vielversprechender Jungunternehmen im globalen Kontext ganz vorne mit dabei. Das liegt insbesondere auch daran, dass heute zahlreiche öffentliche sowie private Programme zur Unterstützung junger Talente vorhanden sind. Aber auch die renommierten Schweizer Hochschulen spielen eine wichtige Rolle, allen voran die Zürcher ETH und ihr Westschweizer Pendant EPFL in Lausanne. Sie bringen die meisten Start-Up-Gründer:innen hervor.

Auch wenn die beliebtesten Start-up-Branchen Informatik, Ingenieurswesen und Medizintechnik sind, haben es auch Kreative aus anderen Bereichen geschafft, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen. Eines davon ist Farmy. Der Lebensmittellieferant gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Start-up-Unternehmen der letzten zehn Jahre. Das Geheimnis des digitalen Hofladens von Farmy liegt darin, alle Konsumgüter lokal zu sourcen. Dabei verwendet das Unternehmen zur Heimlieferung seit Kurzem nur noch Elektroautos. Während sich die Dienste von Farmy auf die Schweiz und Liechtenstein beschränken, konnte Ava, ein anderes florierendes Start-up, bereits zwei Jahre nach seiner Gründung international durchstarten. Das Zürcher Kleinunternehmen brachte 2014 ein Armband auf den Markt, mit dem sich die fruchtbaren Tage von Frauen präzise bestimmen lassen. Das hilft Paaren dabei, ihren Kinderwunsch ohne teure Besuche in Fruchtbarkeitskliniken zu erfüllen. Mittlerweile hat das Unternehmen auch je einen Sitz in San Francisco und Hongkong.

Letztlich ist Arbeit nur ein Tausch von Zeit gegen Geld ‒ oder?

Oft ist der Weg zum Erfolg eher ein steiniger Umweg, auf welchem man auch Misserfolg einstecken muss, als ein Spaziergang im Park. Alle oben genannten Erfolgsgeschichten haben miteinander gemein, dass die daran Beteiligten durch innovatives Denken ein einzigartiges Produkt kreiert haben. Neben einer guten Idee braucht es aber vor allem eine ordentliche Portion Selbstvertrauen. Wer selbst nicht an den eigenen Erfolg glaubt, wird auch nicht den nötigen Durchhaltewillen haben, um Hindernisse zu überwinden und an Fehlern zu wachsen. Hilfreich ist auch ein gutes Netzwerk an Personen und Unternehmen, die das geplante Projekt finanziell wie auch fachlich unterstützen können. Aber auch wenn Sie nun nicht gleich das Rad neu erfinden oder das Technik-Gadget des Jahrhunderts aus dem Boden stampfen: Beruflicher Erfolg hat viele Facetten. Es liegt ganz an Ihnen, herauszufinden, was erfolgreich Sein im Beruf für Sie persönlich bedeutet. Die Antwort darauf ist höchst dynamisch und wird heute wahrscheinlich eine andere sein als noch vor ein paar Jahren. Bleiben Sie also nie stehen, sondern arbeiten Sie kontinuierlich daran, Ihr berufliches Glück zu finden.

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