Cheffing - Wie man von unten seinen Chef und seine Chefin führt
Anstatt geradewegs die Kündigung einzureichen, versuchen Sie es doch mal andersrum, übernehmen Sie die Führung. Dafür brauchen Sie ein paar wertvolle Tipps meinerseits und den Willen, diese auch umzusetzen.
Cheffing = Manipulation ?
Okay, Cheffing ist eine gezielte Form der Manipulation. Obwohl dabei stets ein negativer O-Ton mitschwingt, steckt hinter Cheffing die gute Absicht, das Arbeitsklima von unten zu verbessern. Es geht dabei nicht darum, den Chef umzuerziehen, sondern von unten positiv auf den Chef oder die Chefin einzuwirken. Cheffing ist in diesem Sinne eine win-win-Situation für beide Seiten, die zum gemeinsamen Ziel hat, das Arbeitsklima sowie auch die Produktivität im eigenen Unternehmen gezielt zu verbessern und zu steigern.
Mit Cheffing nicht übertreiben
So gut die Absichten hinter dem aktiven Cheffing sind, desto gravierender können auch die negativen Folgen davon sein. Cheffing sollte nie soweit gehen, dass Sie die komplette Führungsaufgabe ihres vielleicht eher schwachen Chefs übernehmen oder gar anstreben. An der Stelle ihrer Chefin unaufgefordert zu koordinieren und delegieren zu beginnen, kann von vielen Seiten her gefährlich werden.
- Sie bringen Ihren Chef gegen sich auf
- Sie sorgen für Unruhe und Irritation. Bspw.: Wer ist jetzt die 'richtige' und insbesondere entscheidende Ansprechsperson für die Mitarbeiter?
- Sie werden zum Magneten für Neid und gleichzeitig zum zusätzlichen Unmutauslöser unter ihren Arbeitskollegen
Wie cheffen?
1. Regel. Gemeinsamkeiten
Zum erfolgreichen Cheffing gehört die Suche nach Gemeinsamkeiten. Sie müssen Ihren Chef in- und auswendig kennen. Wie verhält er oder sie sich, wenn es stressig ist, wie geht der Vorgesetzte mit Druck um? In erster Linie geht es darum, Gemeinsamkeiten in der Arbeitsweise oder der Herangehensweise an unterschiedliche berufliche Aufgaben zu finden. Diese Gemeinsamkeiten sollten im Vordergrund der beruflichen Beziehung stehen.
2. Regel. Verlässlichkeit
Verlässlichkeit gehört zu einem erfolgreichen Self-Marketing und ist das Kennzeichen eines guten Mitarbeiters. Also halten Sie gesetzte Deadlines ein, seien Sie stets pünktlich und vergessen Sie keine ihrer Aufgaben und Pflichten. Was für Sie gilt, das gilt auch für ihren Vorgesetzten, also fordern Sie auch Verlässlichkeit von Ihrer Chefin und ihrem Chef ein.
3. Regel. Wertschätzung
Ohne Feedback geht es nicht und ohne Belohnung zwischendurch schon gar nicht. Was sich jeder Mitarbeiter in jeder Position in jedem Beruf wünscht, ist fair und respektvoll behandelt zu werden. Was die meisten von uns vergessen ist, dass sich das auch jeder Chef wünscht. Also springen Sie über Ihren Schatten und loben auch Sie mal ihren Chef für eine tolle Idee und eine speziell gute Leistung.
4. Regel. Vorschlagen anstatt jammern
Es gibt diese Projekte, die Ihre Chefin als ultra mega wichtig sieht, die aber mit etwas Abstand sinnleere Aufgaben sind, die mehr Zeit und Energie fressen, als dass sie einen Mehrgewinn bringen. Und jetzt? Jammern, motzen, die Arbeit verweigern und meckern? Ja das sind die schlechtesten Alternativen, die sie wählen und umsetzen sollten. Bringen Sie sich stattdessen lieber konstruktiv ein. Bieten sie konkrete Vorschläge, heben Sie die Vorteile dieser Arbeit hervor aber weisen Sie auf das Verbesserungspotential hin.
5. Regel. Timing
Richtig getimt, ist halb gewonnen, also halten Sie sich an den Arbeitsplan ihres Chefs. Klären sie Ihre Anliegen mit Ihrem Chef nicht zwischen Tür und Angel und überrumpeln ihn somit. Machen Sie einen offiziellen Termin mit Ihrem Chef und signalisieren Sie so ganz bewusst Relevanz.
Erklimmen Sie so, Step by Step, den Thron des Cheffings und positionieren Sie sich so von unten an der Spitze. Merken Sie dabei, dass Sie zu Höherem berufen sind und lieber gerne selber das königliche Zepter schwingen möchten? Wie wäre es da mit einem Online-Führungscoaching und einer spezialisierten Jobplattform für Führungskräfte wie Manager oder Projektleiter?