Arbeitslosigkeit: 9 Tipps gegen die drohende Gefahr für die psychische Gesundheit

Veröffentlicht am: 11.05.2020Kategorie: Jobsuche

Für viele Betroffene ist der drohende ­oder der eingetretene Verlust des Jobs eine ungemeine Belastung. Denn Arbeit bedeutet nicht nur das Erwirtschaften von Lebensunterhalt, sie ist auch zeit-strukturierend, sozialisierend, sie stiftet Sinn und vermittelt oft Status. Deshalb muss jeder folgende 9 Tipps kennen!

Bewegen Sie sich, aber übertreiben Sie es nicht.

Wer in einer schwierigen Situation körperlich aktiv wird oder bleibt, hilft dem Körper, den Stress zu reduzieren. Stresshormone sind wahres Gift für die Gesundheit und Sport ist eine effektive Wunderwaffe. Aber Vorsicht: Wenn Sie sich entschliessen, Marathonlauf zu Ihrem neuen Hobby zu erklären und damit Ihren Körper überfordern, setzten Sie sich wiederum einer Menge Stresshormonen aus. Das richtige Mass an Bewegung macht den Kopf frei - den brauchen Sie jetzt für klare Gedanken.

  • Dabei gilt es, den Körper nicht mit zu viel ungewohnter Bewegung zu überfordern.
  • Seien Sie sanft und verständnisvoll mit sich und Ihrem Körper.
  • Bewegen Sie sich, ohne Ihre Leistung zu bewerten.

Entspannen Sie sich gezielt.

Ganz egal, womit Sie zur Ruhe kommen – wenn es hilft, nachts schlafen zu können, dann tun Sie es. Entspannung stellt sich sehr individuell ein. Einfach auf dem Sofa zu sitzen und sich emotional schlecht zu fühlen, ist definitiv keine aktive Entspannungsmethode.

  • Lesen ­Sie, denn Eskapismus in Massen ist entspannend.
  • Musizieren, singen oder Musik hören: Musik kann Balsam für die Seele sein. Musizieren und Singen mobilisiert das Gehirn und produziert Glückshormone.
  • Natur und Pflanzen betrachten ­– die Forschergemeinde ist sich einig: Wir Menschen erholen uns schneller vom Alltagsstress und Stresshormone bauen sich schneller ab, wenn wir Pflanzen betrachten.
  • Yoga, Achtsamkeitsmeditation oder spirituelle Praktiken vergegenwärtigen uns unseren emotionalen und körperlichen Zustand und reduzieren ebenfalls Stress.
  • Nähen, werken, backen, gärtnern – benützen Sie Ihre Hände. Kommen Sie dadurch in einen entspannenden Flow-Zustand, ist das besser als auf der Couch Trübsal zu blasen.

Weiten Sie Ihre Suche thematisch aus und nutzen Sie Ihr soziales Netzwerk.

Je mehr Personen von Ihrer Arbeitssuche wissen, umso besser stehen Ihre Chancen, schnell wieder eine neue Anstellung zu finden. Suchen Sie sich Mitstreiter: Fordern Sie Mitmenschen dazu auf, Augen und Ohren für Sie offenzuhalten. Bauen Sie sich ein erweitertes Netzwerk auf oder pflegen Sie dieses. Öffnen Sie sich auch für neue Möglichkeiten und suchen Sie nach mehr, als nur nach exakt vergleichbaren Stellen zu der bisherigen. Eine Checkliste zur Standortbestimmung kann dabei durchaus hilfreich sein.

Erstellen Sie sich einen Tagesplan.

Fehlende Tagesstruktur kann so manchem bei der Jobsuche zum Verhängnis werden. Behandeln Sie die Jobsuche als Ihren «neuen Job», strukturieren Sie Ihre neue Arbeit mit Ritualen und Aktivitäten. Ein kurzer Morgenspaziergang und eine Joggingrunde abends simuliert den Arbeitsweg. Vermeiden Sie es, sich vor bzw. nach diesen Tätigkeiten mit der Jobsuche zu befassen. Selbst eine Kaffeepause täglich zur selben Zeit hilft, eine Routine aufrechtzuerhalten.

Relativieren Sie in Gedanken.

Gerade bei drohendem oder erfolgtem Jobverlust ist es wichtig, sich bewusst zu machen, was das Leben zu bieten hat: Familie, Partnerschaft und Freundschaften, Vereinsarbeit, Hobbys – der Job ist sehr wichtig aber nicht alles. Relativieren sie die Krise gedanklich. Erinnern Sie sich an schwierigen Zeiten, die sie erfolgreich gemeistert haben und reden Sie sich gut zu.

Besprechen Sie Ihre Gefühle und Gedanken.

Sie brauchen Hilfe, um Ihr emotionales Wohlbefinden zu stabilisieren. Das ist menschlich. Mit jemandem zu reden, sei es mit einer Freundin, mit einem Kollegen oder mit einer Gesundheitsexpertin, ist etwas, das Sie für Ihre emotionale Gesundheit tun können. Falls Sie eine wirklich starke Aversion gegen Gespräche haben, könnten Sie sich Ihre Gedanken immer noch von der Seele schreiben.

Unterlassen Sie Geheimhaltung und Geheimniskrämerei.

Der grösste Blödsinn wäre, wenn Sie versuchen würden, Ihre Arbeitslosigkeit zu verheimlichen. Das passiert leider allzu oft. Dabei ist eine Kündigung keine soziale Schande. Suchen Sie gezielt die Unterstützung des Partners bzw. der Partnerin und auch von Freunden. Nehmen Sie Hilfe an, wenn diese angeboten wird. Ziehen Sie sich nicht übermässig sozial zurück, Sie vermeiden negative Folgen für die psychische Gesundheit.

Neustart – stellen Sie die Weichen neu.

Nutzen Sie die Arbeitslosigkeit, um die Weichen in Ihrem Leben vielleicht noch einmal ganz neu zu stellen. Hinterfragen Sie ganz bewusst Ihre Träume, Ziele und Lebensentwürfe. Freuen Sie sich auf Neues und auf einen Neustart! Keine Situation hat nur negative Folgen.

Grübeln und kreisende Gedanken müssen Sie im Keim ersticken.

Unterbrechen Sie negative Gedankenspiralen mit konstruktiven Selbstgesprächen. Sich vorzustellen, was alles falsch laufen könnte, verschlimmert jede Situation nur noch unnötig.

Trauen Sie sich etwas zu und feuern Sie sich gedanklich selber an. Vertrauen Sie darauf, dass Sie gestärkt aus dieser Situation hervorgehen werden. Werden Sie jetzt aktiv und bewerben Sie sich jetzt auf Ihre nächste Arbeitsstelle!

Hier gibt's übrigens einen ganzen Ratgeber zu Arbeitslosigkeit: Arbeitslosigkeit - Checklisten, Tipps & Tricks zum Thema

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