7 bewährte Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

Veröffentlicht am: 11.10.2021Kategorie: Karriere

Gehaltsverhandlungen kommen im Laufe der beruflichen Karriere immer wieder vor, da der oder die Vorgesetzte in der Regel nicht von selbst mit einer Erhöhung auf Sie zukommt. Mit den folgenden Tipps steigern Sie Ihre Chancen auf eine erfolgreiche Lohnverhandlung. 

1. Bereiten Sie sich gut vor

Wie bei vielem ist auch bei einer Gehaltsverhandlung eine entsprechende Vorbereitung die halbe Miete. Grundsätzlich sollten Sie wissen, welche Faktoren bei der Berechnung des Gehalts eine Rolle spielen. Nur so können Sie mit einer realistischen Summe in die Verhandlung gehen. Einen zentralen Faktor stellen die Leistungen, die sie für das Unternehmen erbracht haben, dar. Darunter fallen unter anderem folgende Punkte:

  • Abschluss erfolgreicher Projekte
  • Einsparungen Umsatzsteigerungen
  • Überdurchschnittliche Leistungen
  • Weiterbildungen und Qualifikationen

Es ist ratsam, unter dem Jahr eine Art Tagebuch zu führen, in welchem Sie ihre Leistungen festhalten. Diese dienen Ihnen bei einem Gehaltsgespräch als wichtige Argumente. Wichtig ist, dass diese Leistungen messbar sind und Sie diese stützen können. Private Gründe wie die Erhöhung der Miete haben in dieser Angelegenheit nichts verloren. Bei einer Gehaltsverhandlung geht es immer darum, welchen Mehrwert Sie für das Unternehmen bieten. Zeigen Sie auf, weshalb Sie für das Unternehmen wertvoll sind.

2. Gehaltsanpassung statt Gehaltserhöhung

Anstatt von einer "Gehaltserhöhung" zu sprechen, ist es sinnvoller, einen kleinen rhetorischen Trick anzuwenden: Sprechen Sie von einer "Gehaltsanpassung". Dies klingt auf den ersten Blick spitzfindig, macht jedoch aus psychologischer Sicht einen Unterschied. Eine "Erhöhung" impliziert der vorgesetzten Person, dass er oder sie mehr bezahlen muss. Wird der Lohn angepasst, klingt dies unterschwellig so, als wäre Ihr Gehalt bisher nicht korrekt gewesen, weshalb es einer Anpassung bedarf. Auch wenn es letztlich auf das Gleiche hinausläuft, handelt es sich bei der "Anpassung" um die charmantere Formulierung. 

3. Die passende Gelegenheit finden

Von alleine werden Sie keine Gehaltserhöhung bekommen. Diese müssen sie im Vier-Augen-Gespräch aktiv einfordern. Zunächst sollten Sie sich unbedingt über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens informieren. Ist diese schlecht, sind ihre Chancen auf mehr Gehalt tendenziell gering. Ausserdem sollte ein Gehaltsgespräch niemals aus einer Laune heraus entstehen: Ihr Chef oder Ihre Chefin kommt gut gelaunt aus dem Urlaub. Die perfekte Gelegenheit, das Gespräch zu suchen? Nein! Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die vorgesetzte Person Ihrer Absicht bewusst ist, ist hoch und wird sich nicht zu Ihren Gunsten auswirken. Aus dem gleichen Grund sind auch Weihnachtsfeiern ein Tabu. Ein guter Zeitpunkt ist das Jahresendgespräch. Gleichzeitig ist es nicht unverschämt, unter dem Jahr nach mehr Gehalt zu fragen. Ein guter Zeitpunkt ist beispielsweise nach einem von Ihnen erfolgreich abgeschlossenen Projekt.

Befinden Sie sich in der Bewerbungsphase? Dann sollten Sie unbedingt gegen Ende des Bewerbungsgesprächs das Lohnthema ansprechen, falls dieses nicht ohnehin schon vom Gegenüber aufgegriffen wurde. Selbst wenn die Einladung zu einem Zweitgespräch ausbleibt, haben Sie einen Vergleichswert für künftige Gespräche.

4. Machen Sie nicht das erste Angebot

Verhandelt wird in der Regel immer um das Bruttojahresgehalt. Bei einer Gehaltsverhandlung sollten Sie versuchen, nicht die- oder derjenige zu sein, welche(r) als erstes eine konkrete Summe nennt. Vielleicht ist die Summe, welche Ihre vorgesetzte Person im Kopf hat, grosszügiger als Sie erwartet hätten. Sollten Sie direkt nach Ihrer Gehaltsvorstellung gefragt werden, ist diese Taktik selbstverständlich nicht möglich.

5. Niemals das erste Angebot akzeptieren

Trauen Sie sich! Da es sich sprichwörtlich um eine Verhandlung Ihres Gehalts handelt, sollten Sie nicht direkt das erste Gehaltsangebot annehmen. Ihr Gegenüber erwartet, dass Sie mit ihm diskutieren. Ausserdem ist das erste Angebot in der Regel nicht das Beste. Selbst wenn der Betrag feststeht, können Sie noch zusätzliche Leistungen, sogenannte Fringe Benefits aushandeln, sofern diese für Ihre Arbeit relevant sind. Dazu gehört beispielsweise eine Tankkarte, ein Smartphone oder ein monetärer Beitrag zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. 

6. Extreme vermeiden

Es ist normal, wenn Ihr Verhandlungspartner zunächst versucht, Ihre Gehaltsvorstellung etwas nach unten zu justieren. Dies können Sie im Vorfeld in den von Ihnen genannten Beitrag einkalkulieren. Bei dieser Taktik ist jedoch Vorsicht geboten: Unverhältnismässig hohe Beträge können ein schlechtes Bild auf Sie werfen. Pokern Sie also nicht zu hoch!

Auch vom anderen Extrem ist abzuraten. Häufig verkaufen sich Bewerber aus Unsicherheit unter ihrem Wert. Dabei kommt es nicht darauf an, wer die niedrigste Gehaltsvorstellung äussert, sondern wer am besten qualifiziert ist für die Stelle. Gleichzeitig kann diese Vorgehensweise bei einem Personaler den Eindruck erwecken, dass Sie selbst nicht vollkommen von sich überzeugt sind. Ausserdem sollten Sie immer bedenken, dass das zu Beginn verhandelte Gehalt die Ausgangsposition für Ihre nächste Gehaltsverhandlung ist.

7. Angenehme Gesprächsatmosphäre schaffen

Das Lohnthema ist häufig ein sehr emotionales Thema. Dennoch sollten Sie während des gesamten Gesprächs sachlich bleiben und die Ruhe bewahren. Auf diese Weise unterstreichen Sie Ihre Professionalität, welche sich positiv auf das Endergebnis auswirken kann. Hören Sie Ihrem Gegenüber aufmerksam zu und lassen Sie ihn oder sie aussprechen. Durch Nachfragen signalisieren Sie Ihr Interesse. Missverständnisse können Sie vermeiden, indem Sie das Gesagte kurz wiederholen.

Sicherlich gibt es kein Grundrezept für eine erfolgreiche Lohnverhandlung, wobei Sie mit unseren Tipps selbstbewusster in das Gespräch gehen und Ihre Chancen steigern können. Sollte die Lohnverhandlung dennoch nicht erfolgreich sein, können Sie sich auf karriere-thurgau.ch nach einer neuen Stelle umschauen. Auch durch einen Nebenjob, können Sie Ihre Einnahmen erhöhen. Passende Inserate gibt es auf aushilfe-jobs.ch.

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